4 – Adjektive und Adverbien

Adjektive und Adverbien drücken Eigenschaften, Charaktere einer Person, Handlung, Unternehmung, Atmosphäre oder Erscheinungen etc. aus. Sie stehen deshalb vor Nomen und ergänzen die Bedeutung der Nomen. Im A1-Sprachniveau werden sie selten für diese Funktion eingesetzt. Ihre Funktion beschränkt sich in Ergänzungen von den Verben sein und werden und bei den Anwendungen von Vergleich, Komparativ und Superlativ. Je nach Position im Satz gelten dieselben Wörter Adverbs oder Adjektive. Die typische W-Frage für eine Antwort mit Adjektiv gilt „wie“.

Inhalte

1. Adjektive, Adjektivbildung im Komparativ und Superlativ

Grundform der AdjektiveKomparativ > Adjektive + erSuperlativ > Adjektive + st-Superlativ von Adjektiven zu Adverb
> am Adjektiv + sten
alt <> modernälter <> modernerältest- <> modernst-am ältesten <> modernsten
breit <> schmalbreiter <> schmalerbreitest- <> schmalst- am breitesten <> schmalsten
hoch <> niedrighöher <> niedrigerhöchst- <> niedrigst- am höchsten <> niedrigsten
klein <> großkleiner <> größerkleinst- <> größt-am kleinsten <> größten
leicht <> schwerleichter <> schwererleichtest- <> schwerst- am leichtesten <> am schwersten
schön <> hässlichschöner <> hässlicherschönst- <> hässlichst- am schönsten <> hässlichsten
teuer <> billigteurer <> billigerteuerst- billigst- am teuersten <> billigsten
viel <> wenigmehr <> wenigermeist- <> wenigst- am meisten <> wenigsten

Beispiele:

Wie ist das Projekt?Es ist super schwer, aber sehr spannend.
Wie sind die Speisen?Sie sind sehr lecker, köstlich, aber relativ teuer.
Wie werden die Früchte nach 2 Tagen?Nach 2 Tagen werden sie verfault und vergammelt.
Welche Aufgaben sind für dich leichter oder schwerer?Sprechen ist für mich leichter als Schreiben. Schreiben ist für mich schwerer als Sprechen.
Welche Süßigkeit isst du täglich am meisten?Ich esse jeden Tag am meisten Kuchen.
Wo steht die höchste Kirche in Deutschland?Sie steht in Köln und das ist der Kölner Dom.

Achtung

1. Vokalwechsel von a,o,u zu ä,ö,ü kommt bei einsilbigen Adjektiven mit Vokale a,o,u im Komparativ und Superlativ vor, bspw. alt, hoch, groß zu älter-am ältesten, höher-am höchsten, größer- am größten.

2. „s“ fällt bei Adjektiven am Ende mit ß,z,s aus. Beispiel: groß> größer- am größten. „e“ wird im Superlativ bei Adjektiven mit t,d hinzugefügt, beispielweise: leicht> am leichtesten, alt- am ältesten

3. Adjektive im Superlativ zur Nomen-Ergänzung sind mit bestimmten Artikeln versehen, bspw. die höchste Kirche.

2. Adverbien im Deutschen

Adverbien ergänzen die Bedeutung von Adjektiven und Nomen, wenn sie vor denen stehen. Wenn sie die Handlung im Satz, also das Verb ergänzen, stehen sie am Ende des Satzes.

Die meisten Adjektive sind zugleich Adverbien. Sie unterscheiden sich in diesem Fall nur durch ihre Rolle im Satz. Adverbien sind nie dekliniert und bleiben unverändert, während Adjektive vor Nomen immer dekliniert werden. Die typische W-Frage für eine Antwort mit Adverbien ist ebenfalls wie und wie + Adverbien.

Positionen der Adverbien im Satz

W-FragenAussagen/ Antworten
Wie oft lernst du Deutsch?Zweimal für etwa eineinhalb Stunden lerne ich täglich Deutsch.
Wie breit ist dein Schreibtisch?Er ist 160cm breit.
Wie findest du die Hauptstadt der Deutschen?Ich finde sie ambivalent, sehr schön, aber auch sehr hässlich.
Ja-/Nein-FragenAntworten auf Ja-/Nein-Fragen
Gehst du nicht zur Arbeit?Doch. Aber nicht heute gehe ich zur Arbeit, sondern morgen.
Gehst du am liebsten ins Museum im Urlaub?Nein. Ich gehe am liebsten zum Strand im Urlaub.
Besuchst du selten einen Park?Ja. Ich besuche selten einen Park. Denn ich wohne schon im Wald.

Adverbien im A1-Sprachniveau lassen sich mit folgenden Merkmalen auffassen, temporal Adverbien: heute, morgen, täglich, jährlich, zuerst, dann, danach etc. modale Adverbien: oft, selten, nie, immer, langweilig, cool, interessant, allein, zusammen etc. lokale Adverbien: hier, dort, drüben, da, drinnen, draußen etc. Man sagt kurzum TE-MO-LO. Denn im Satz stehen sie auch in der Reihenfolge: Zuerst temporales, dann modales und am Ende lokales Adverb.

Achtung

1. Die typischen W-Fragen für Antworten mit einem Adverb stellen ein vereinfachtes, dem Niveau entsprechendes Verständnis für die Anwendung der Adverbien im Satz dar.
2. Zur Orientierung gilt die Regel Te-Mo-Lo im Satz. Temporale und Lokale Adverbien sind selbständig und ergänzen die Verben. Es ist bei den modalen Adverbien anders, da sie generell Subjekt, Verb oder temporale Adverbien oder lokale Adverbien ergänzen dürfen und können. Darum ist ihre Position flexibel.
3. „Nicht, nie, kaum“ sind modale Adverbien zur Negativierung. Die genießen deshalb Anwendung der modalen Adverbien.

Beispiel:
Wann, mit wem und wo lernst du häufig Deutsch? – Ich lerne immer von 14 bis 17 Uhr mit einer Schulfreundin Deutsch in der Stadtbibliothek.

Passende Übungen zum Thema Adjektive im A1 und A2 Niveau

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